Dienstag, 4. November 2008

Danke für die Blumen...

Liebe Bee Smith,

vielen Dank für die Blumen! Über viele Teilnehmer hier würde ich mich sehr freuen! Let's discuss!

Noch einen kurzen Satz zur Inflation: die Geldmenge selbst hat nicht zugenommen, das Geld ist weg. Für Bee Smith und Jane Smith bedeutet dies, dass das, was wir über unsere Steuern nunmehr in Rettungsaktionen packen, dem Bürger für Infrastrukturmaßnahmen nicht mehr zur Verfügung steht, die angepriesen werden. Dazu gehört beispielsweise Geld für Bildung. Auch der Ausgleich des Haushalts wird verschoben.

Während der Obama-Optimismus heute noch die Kurse steigen läßt, dämmert am Horizont das nächste Unheil, dass keinen kalt lassen sollte: wenn wir in eine Rezession schlittern, so wird diese vielfältige Auswirkungen haben. Ein mögliches Szenario ist eine anhaltende Zurückhaltung bei Konsum- und Investitionsausgaben, gefolgt von zunehmender Arbeitslosigkeit. Eine Rezession verbunden mit einer negativen Inflation würde uns Verhältnisse wie im Japan der 90er Jahre bringen.

Aber genug der Schwarzmalerei für heute: bei soviel trüben Gedanken werde ich mich lieber beim Sport austoben und die Jungs im Sparring verhauen.

Deine Jane Smith

Na, das geht ja gut los....

Jesus! (obwohl, der kann ja auch nix dafür, oder??) Jane!!!

Ok, ich schnall meinen Gürtel enger und zieh mich gaaaaanz warm an. Was sowieso ganz gut passt, weil ich derzeit eh immer friere. Und das nicht nur ob der kühlen und herbstlichen Temperaturen draußen sondern auch weil da Sachen laufen, die ein normal denkender Mensch nur noch schwer nachvollziehen kann. Und am End' vom Tag stehen wir dann wieder vor ner Geldentwertung und unsere mühsam verdiente Knete ist nur noch die Hälfte wert (nach Abzug der Steuern, eh klar!!!)... das hatten wir doch beim DM-Euro Switch auch schon. Mist mist mist...

Und Ihr da draußen, jetzt wisst Ihr, warum wir hier den Blog starten: ich kenne niemanden außer Jane, die so messerscharf diese Zusammenhänge rafft und dann auch noch zu Papier (besser WWW) bringen kann. Und wenn Ihr anderer Meinung seid - lets discuss!!!!

And the winner is …. or too big to fail

Eines steht jetzt schon fest: der vielzitierte „Otto Normalverbraucher“ und Steuerbürger ist der Verlierer der letzten Wochen. Citizen Bee, schnall den Gürtel enger und zieh dich ganz warm an!
Bereits 2007 und im Februar 2008 kündigte sich die Krise an und die ersten Rettungsmaßnahmen wurden getroffen. Im Sog der amerikanischen Banken machten einige Landesbanken und die IKB aus der KfW-Bankengruppe die Grätsche. Wer wie ich, Jane, bereits das Vergnügen mit der KfW hatte, weiß, wie kleinlich diese Freunde sein können, wenn man mit 200 T€ in der Kreide steht. Kein Erbarmen, keine Gnade, Citizen Jane ist ja auch greifbar und die Summe über ihre Lebensarbeitszeit durchaus zu erwirtschaften. Wenn der Kreditnehmer eine juristische Person und die Schuld nur hoch genug ist, scheint die Welt wieder anders auszusehen, bei 20 Mio € wird die Summe derart abstrakt, dass nur eines gilt: too big to fail. Sogar ohne Risiken und Nebenwirkungen. Bislang wurde noch immer nichts von einer persönlichen Haftung derjenigen gesprochen, die leichtfertig die Überweisung an Lehman Bros. ausgelöst haben. Oops, weg war das Geld. Ist bei der Anlage der Steuergelder, mit denen Landesbanken, staatliche Banken und auch Kommunen hantieren, nicht ein Minimum an Sorgfaltspflicht geboten? Auch jetzt scheint das Erstaunen von Politikern und ihre Empörung wie Hohn, wenn sie sich über „Heuschrecken“ mockieren. Bereits seit Jahren arbeiten „Heuschrecken“ und staatliche Banken Hand in Hand. Die überzogenen Renditeträume dieser Spezies möchte ich keinesfalls gutheißen, jedoch soll keiner sagen, er hätte davon nichts gewußt und höre das erste Mal davon, Venture Capital ist spätestens seit der New Economy in aller Munde.
Im Februar kamen neben der UBS auch amerikanische Banken in Bedrängnis, die auf potente Hilfe durch die Saudis zurückgreifen konnten. Mehr als 11 Billion US$ pumpten Investoren aus den Golfstaaten in Banken wie Citi, Merrill Lynch und die UBS (The Financial Crisis: Deepening the Economic Interdependence between the Gulf States and the West INSS Insight No. 75, October 6, 2008). Im Oktober war es endgültig soweit, sogar die GCC-Staaten pumpten kein neues Geld mehr in die maroden amerikanischen Banken. Doch wer ist nun der Gewinner? Der amerikanische Staat? Öffentliche wie private Haushalte sind überschuldet, die Kosten des Irak-Krieges im Nacken und ein Außenhandelsbilanzdefizit angehäuft, gleichzeitig jedoch in der glücklichen Lage, die Leitwährung der Welt zu besitzen, die an den Ölpreis gekoppelt ist. Bereits 1971 hat es der Treasury Secretary John Connally seinen europäischen Kollegen gesagt: “The dollar is our currency, but it is your problem.” Die Europäer und auch die deutschen Steuerzahler zahlen mit… auch Du, liebe Bee.

Was geht hier eigentlich gesamtökonomisch gerade ab?????

Diese Frage erörtern die Bürgerinnen Jane und Bee ab sofort in diesem Blog... Wir freuen uns natürlich über Kommentare und jegliche Form der Mitdiskussion.

Als Auftakt hier ein paar Verse, die fälschlicherweise Tucholsky zugeschrieben wurden, aber das ist ja jetzt aufgeklärt. Autor ist wer auch immer (diese Diskussion überlassen wir anderen), aber unser Freund Kurt ist es definitiv nicht.

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Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

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